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Equines Sarkoid - Hautveränderungen am Pferd
Immer wieder fallen Pferdebesitzern Veränderungen an der Haut ihrer Pferde auf.
Nicht immer handelt es sich dabei gleich um eine tumorartige Veränderung.
Trotzdem wollen wir Ihnen diesmal ein par Informationen über den häufigsten Hauttumor bei Pferden geben, das EQUINE SARKOID.
Wodurch entsteht ein Equines Sarkoid?
Durch die Erreger BPV 1 + 2, ein Virus, wird ein sogenannter semimaligner Tumor ausgebildet. d.h. es handelt sich dabei um einen Tumor, der im medizinischen Sprachgebrauch (fast) nie echte Metastasen ausbildet, aber an der Stelle, an der er wächst, teilweise je nach Form sehr agressiv auftritt und gerne nach chirurgischer Entfernung sich wieder ausbildet (rezidiviert).
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Virus dabei durch Fliegen übertragen wird. Ob ein Pferd einen Tumor bekommt, hängt dagegen wahrscheinlich von einer gewissen genetischen Veranlagung ab.
Wie sieht ein Equines Sarkoids aus?
Heute unterscheiden Tierärzte 6 verschiedene Typen, die alle je nach Form unterschiedlich schnell und aggresiv wachsen. Einige Beispielbilder wollen wir Ihnen hier zeigen.
Gemischtes Sarkoid am Hals
Fibroblastisches Sarkoid am Auge
Maleovalentes Sarkoid um das Auge
Okkultes Sarkoid Schenkelinnenseite
Verruköses Sarkoid innenseite Ohr
Wie wird ein Equines Sarkoid diagnostiziert?
Für einen Tierarzt, der sich mehr mit Hautveränderungen des Pferdes beschäftigt, ist es meist eine Blickdiagnose. Entstehen Zweifel, ob es sich um ein Sarkoid handelt, besteht heutzutage die Möglichkeit z.B. durch das simple Einschicken von Haaren des Pferdes in ein Speziallabor festzustellen, ob das Pferd den Virus, der für das Sarkoid verantwortlich ist, in sich trägt.
Sollte ein chirurgisches Enfernen des Tumors notwendig werden, so kann dieser nach Entfernung in ein spezielles Labor zur Untersuchung gesandt werden. Wichtig ist, dass das Labor Erfahrung in der Diagnose von Sarkoiden hat, da z.B. Humanpathologen keine Sarkoide kennen.
Wie erfolgt die Therapie?
Es wurden im Laufe der Zeit verschiedene Therapien (Strahlentherapie, Kryo- & Elektrochirurgie, Laser-, Chemo- und Immunotherapien) entwickelt, die aber unbedingt nach Form des Tumors ausgewählt werden sollten. Oft wählt der Tierarzt eine Kombination aus verschiedenen Methoden, da beim alleinigen Wegschneiden des Tumors, er an gleicher Stelle schnell wieder kommt und um so rascher wächst.
Als relativ neue Methode möchten wir die Therapie mit Acyclovirsalbe vorstellen. Dabei handelt es sich um eine Salbe, die eigentlich beim Menschen zur Behandlung von Herpes eingesetzt wird. Wissenschaftler fanden heraus, dass diese Salbe eine hervorragende Wirkung gegen das Equine Sarkoid hat. Nicht alle Formen eignen sich gleich gut für eine alleinige Therapie mit dieser Salbe. So müssen z.B. extrem große Tumoren zuvor chirurgisch entfernt werden. Ein Auftragen der Salbe auf die Operationswunde verhindert aber meist, dass der Tumor an der gleichen Stelle wieder wächst.
Tipp:
Haben Sie ein Pferd, das an dem Equinen Sarkoid leidet, kann die Salbe auf Verletzungen der Haut vorsoglich aufgetragen werden, und so verhindern, dass an dieser Stelle sich ein neuer Tumor bildet.
Was ist sonst noch wichtig über das Equine Sarkoid zu wissen?
Sollten Sie verdächtige Hautveränderungen an Ihrem Pferd feststellen sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt!
Je früher ein Sarkoid erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Aussichten für eine erfolgreiche Therapie!